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Movember

Bannerbild Spendenkampagne Movember

„Und wie hast Du das gemerkt?“

Fast jeder hat mich genau das gefragt, wenn ich erzählt habe, dass ich eine Prostatakrebsdiagnose bekommen habe.

„Gar nicht.“

„?“

„Du merkst den nicht, oder erst, wenn er schon weit fortgeschritten ist.“

„OK, also woher weißt Du es dann?“

„PSA-Wert ist gestiegen.“

„Was für ein Wert?“

Ich könnte den Dialog lange fortsetzen. Damit Du aber nicht so lange weiterlesen musst sind hier die zwei Kernaussagen:

Nummer eins geht natürlich nur an Männer und lautet: „Lass Deinen PSA-Wert regelmäßig überprüfen.“

Die Zweite (dafür musst Du jetzt aber kein Mann sein): ich bitte Dich, jetzt, im November 2023, um eine kleine Spende für die Movember-Foundation, die sich weltweit dafür einsetzt, Gelder für die Erforschung und Heilung von Hoden- und Prostatakrebs zu sammeln und an nationale Forschungseinrichtungen zu verteilen.

Spenden kannst Du, indem Du den QR-Code im Beitragsbikd scanst oder hier klickst:

https://movember.com/m/14780321?mc=1

OK, wenn Du also doch noch weiterlesen möchtest erzähl ich Dir noch was zu meinen Beweggründen und der Vorgeschichte.

Ich habe, seitdem ich in die Vierziger kam, regelmäßig bei meinerm Hausarzt eine Krebsvorsorge machen lassen. Dazu gehörte unter anderem auch die Bestimmung des sogenannten PSA-Werts. Ich bin kein Mediziner und möchte auch hier nicht detailliert erklären, was genau der PSA-Wert ist. Nur soviel: Es steht als Abkürzung für „Prostataspezifisches Antigen“ und wird als Blutwert gemessen wie Cholesterin. Wenn Du sowieso irgendwo zur Blutprobe gehst, bitte drum, dass Dein PSA-Wert gleich mitbestimmt wird. Wenn dann mein persönlicher Lieblingssatz beim Arzt fällt, nämlich „Das übernimmt die Krankenkasse nicht.“, zahl es erstmal selbst. Das kostet ein paar Euro und im Verhältnis zu dem, was Du Dir damit ersparen kannst, ist das nichts.

Mein PSA-Wert war lange Zeit stabil und fing dann an zu steigen. So ist der Krebs entdeckt worden, und auch nicht zu früh. Während der Behandlung habe ich viele Männer mit demselben Schicksal kennengelernt und ein paar Dinge mitgenommen, die ich wichtig finde und hier zusammenfasse:

  • Finde einen Arzt oder einen Urologen, dem Du vertraust. Lass Deinen PSA-Wert bestimmen. Lass Dir Dein Ergebnis erklären. Beobachte das Ergebnis jährlich. Hör auf Deinen Arzt
  • Falls es bei Dir Ernst wird, was ich Dir nicht wünsche und ja auch gar nicht wahrscheinlich ist: Es gab Männer, die mir erzählt haben, dass Ihr Arzt den PSA-Wert für Unfug erklärt haben und sich auf die „Ich taste jetzt mal Ihre Prostata ab“-Diagnose berufen haben. Bestehe trotzdem auf der PSA-Bestimmung, und wenn er sich weigert, wechsel den Arzt Dir zuliebe. Sicherlich hat diese Methode auch Ihre Berechtigung, aber mein Krebs war nicht zu tasten.
  • Falls Du unsicher bist, hol Dir eine weitere ärztliche Meinung ein und lass Dich beraten.
  • Folge Deinem Gefühl, aber nicht Deiner Angst.
  • Bleib weg vom Internet, da steht unglaublich viel Allgemeinblödsinn drin, was Prostatakrebs angeht. Die guten Sites lernt man im Ernstfall im Laufe der Zeit kennen.
  • Die medizinische Versorgung in Sachen Krebs ist in Deutschland sehr gut. Ich bin Kassenpatient.
  • Psychologische Hilfe ist genau so wichtig, nimm Sie an, wenn Du sie kriegen kannst oder such sie Dir. Tipp: in unserem Land ist die Versorgung für die Psyche unterirdisch schlecht. Fang sofort an zu suchen, es kann Monate dauern, bis Du einen Platz bekommst.
  • Du bist nicht allein. Nachdem ich angefangen habe mit Freunden, Bekannten und Kollegen zu reden und meine Diagnose erwähnt habe habe ich oft gehört: „Ich auch“. Reden hilft.
  • Falls es bei Dir zu einer OP kommen sollte (wüsche ich Dir nicht und ist unwahrscheinlich, s.o.) hast Du Anspruch auf eine Anschlussheilbhandlung oder AHB. Die meisten sagen dazu auch Reha. Mach das unbedingt, egel was Dein Kopf sagt. Es hilft Dir ungemein.

So, das war’s erstmal.

Ach so, richtig, Movember.

Während eines Gesprächs im Krankenhaus erwähnte eine Ärztin, dass sich Ihre Kollegen im November immer einen Schnurrbart wachsen lassen würden und den Monat zum Monat der Männergesundheit erklären. Ich fand die Idee witzig und habe dann mal nachgeforscht. Im letzten Jahr habe ich an die Movembers gespendet und mir vorgenommen, in diesem Jahr eine eigene kleine Spendenkampagne dafür zu beginnen. Das hier ist der Anfang.

Was die Movember-Stiftung genau ist und macht kannst Du auf deren Website -auf Deutsch- genau nachlesen. Noch besser: Schau Dir den kurzen Film hier an, wie Movember ein Projekt der Sporthochschule Köln (ist bei mir gleich um die Ecke) gefördert hat – genial!

Deine Spende ist in jedem Fall ein wichtiger Teilbeitrag dazu, Männern zu helfen, nicht zu früh sterben oder sich deswegen umzubringen. Das tun leider sehr viele, auch zu dem Thema findest du eine gruselige Statistk bei Movember.

Ja, mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Ich freue mich, wenn Du drei Euro oder vielleicht auch zehn beisteuern kannst, um die Welt an dieser Stelle etwas besser zu machen. Ich habe mir für diese November-Movember-Kampagne ein Ziel von 1.000 Euro gesetzt. Das können wir schaffen! Den Fortschritt siehst Du, wenn Du spendest.

Jetzt hätte ich beinahe noch den Movember Schnurrbart vergessen: ich werde mir im November zum ersten Mal in meinem Leben einen Schnurrbart wachsen lassen – bis zum großen Shave-Off am ersten Dezember. Witzig ist es jetzt schon. Meine Frau hat schon mal vorsorglich bekannt gegeben, dass es keine Küsse mehr gibt… Was man nicht alles für die gute Sache tut. Über den Fortschritt berichte ich auf Instagram.

P.S. Vergebt mir, wenn ich hier das Gendern nicht korrekt gemacht habe. Ihr fantastischen Leute seid alle gemeint: meine Hausärztin, mein Hausurologe, die Urologinnen im Krankenhaus, die Anästhesistinnen und männlichen Schwestern, die viel zu wenigen Chefärztinnen und die Chefärzte und alle Anderen!

Hodenkrebs, Krebshilfe für Männerkrebs, Krebsvorsorge, Movember, Prostatakrebs

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